München ist die Hauptstadt der Radfahrer. Etwa 17 Prozent
aller Strecken werden in der bayrischen Landeshauptstadt mit dem Radl absolviert – soviel wie
nirgendwo sonst in Deutschland. Um diesem positiven Trend weiterhin Feuer zu
geben, investiert die Stadt fleißig in die Fahrradfahrer.
So werden in München nicht nur Fahrradwege ausgebaut,
sondern auch eigene Fahrradstraßen eingerichtet. Dort dürfen größtenteils nur
noch Anlieger mit ihrem Fahrzeug unterwegs sein, um Platz für Radfahrer zu
schaffen. Lediglich in speziell zugelassenen Fahrradstraßen ist
Durchgangsverkehr für Autos erlaubt, dann allerdings unter strengen Maßgaben,
die den Radlern zugute kommen. Dort darf dann beispielsweise die
Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h nicht überschritten werden. Radfahrer dürfen
zu zweit nebeneinander fahren und genießen ein besonderes Vorfahrtsrecht.
Doch das ist nicht alles, was die Münchener Stadtverwaltung
zur Förderung der umweltfreundlichen Alternative zum Auto initiiert. Eine
Radl-Nacht, die dieses Jahr am 7.6. stattfindet, bietet den begeisterten
Radlern die Möglichkeit, unzählige Straßen in der Innenstadt mit dem Drahtesel
zu befahren. Ein kostenloser Fahrrad-Check vorab sorgt dabei für die nötige
Sicherheit.
Diese und weiter Kampagnen der Stadt München sollten
Autofahrer davon überzeugen, ihr Auto öfter stehen zu lassen und stattdessen
auf zwei Rädern durch die Stadt zu reisen. Damit können sich einige Probleme
der Stadt lösen. Die Feinstaubbelastung könnte durch den geringeren Verkehr in
der Innenstadt kontinuierlich abnehmen und so für eine angenehmere Luft sorgen.
Außerdem können so die vielen Staus und Wartezeiten in Münchens Stadtbereich
verringert werden und Pendlern Zeit und Stress sparen.
Aber natürlich hat auch diese Initiative Gegner. Vor allem
aus der Autoindustrie, die gerade mit dem Carsharing ein urbanes Mobilitätskonzept
entwickelte, hört man kritische Stimmen. Nicht nur der Autohändler um die Ecke,
sondern auch die Werkstatt in der Nähe müssen wohl bei steigendem
Fahrradverkehr mit sinkenden Umsätzen rechnen. Des einen Freud, ist des anderen
Leid.
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